„Sie alle sind Leiselheim!“

15. Januar 2015

Quelle – Wormser Zeitung: Ortsvorsteher Nock fordert bei Neujahrsempfang Rückkehr zu konstruktivem Miteinander im Rat.

Ein noch breiteres Miteinander, die Besinnung auf die eigenen Stärken und Stolz auf den Heimatort Leiselheim wünschte sich Ortsvorsteher Johann Nock beim Neujahrsempfang der Pfrimmtalgemeinde im evangelischen Gemeindehaus, das schier aus allen Nähten zu platzen drohte. „Wir sind Leiselheim“, gab Nock auf der von verschiedenen Gruppen des MGV Euterpia umrahmten Feier als Motto für die Art und Weise aus, mit der den Herausforderungen für die Zukunft des Stadtteils begegnet werden sollte.

Zu diesen Herausforderungen gehört es laut Nock, einen Ersatz für die im Oktober vergangenen Jahres geschlossene Sparkassen-Geschäftsstelle zu finden, da insbesondere ältere und eingeschränkt mobile Bürger auf eine Möglichkeit, ortsnah an Bargeld gelangen zu können, angewiesen seien. Dass es für Leiselheim wohl kein weiteres Neubaugebiet geben wird, erfordere Bewegung an anderer Stelle, meinte Nock im Hinblick auf Leerstände und Ressourcen, die man nutzen könne.

Auch rief der Ortsvorsteher dazu auf, sich zur Leiselheimer Wasserwehr zu melden, die derzeit gebildet wird. Zwar sind die Hochwasserschutzmaßnahmen entlang der Pfrimm – wie Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek in seinem Grußwort erwähnte – mittlerweile abgeschlossen, doch obliegt den Kommunen die Aufgabe, die Anlagen zu kontrollieren und gefährliche Entwicklungen frühzeitig zu melden. Auch was die Arbeit des Ortsbeirats betrifft, dessen Sitzungen im vergangenen Jahr von Spannungen geprägt waren, forderte Nock eine Rückkehr zu gemeinschaftlicher und konstruktiver Herangehensweise an Sachthemen ein. Der Ortsvorsteher versäumte es in seiner Ansprache auch nicht zu erwähnen, dass es viel gibt, worauf man als Leiselheimer stolz sein kann: die Vorbildfunktion des Bartimäuskindergartens hinsichtlich der Inklusion, die Erfolge der Sportler, der stets hilfsbereite ASB, die Qualitätsweine der Winzer – einfach die vielen Bürger, die sich für ihren Heimatort einbringen. „Sie alle sind Leiselheim!“, lobte Nock.

Der Ortsvorsteher ließ auch das Jahr 2014 in gebotener Kürze Revue passieren. So konnte nach kurzer Unterbrechung die Postfiliale in der Laurentiusstraße wieder in Betrieb genommen werden, das von Norbert Hierse und seinem Helferteam organisierte gemeinsame Essen für Senioren erfreut sich eines guten Zuspruchs, der Zugangsweg auf dem Friedhof wurde frisch renoviert übergeben und die katholische Kirchengemeinde St. Laurentius feierte 80 Jahre Kirchweihe. Dass es in Leiselheim auch nach personellen Umbrüchen nahtlos weitergeht, zeigte sich bei gleich zwei traditionellen Veranstaltungen. Der Nikolausmarkt wurde erstmals von Janine Günter, Tochter des langjährigen Organisators, geleitet, und beim Dorfgemeinschaftsabend feierte Heiner Bock als Hauptverantwortlicher seinen Einstand. „Der Abend war ein finanzieller Erfolg und ein weiterer Schritt zum Erhalt des Saalbaus“, bilanzierte Nock.

Dass es in Leiselheim im Vergleich zu anderen Wormser Stadtteilen eher wenige Probleme zu bewältigen gibt, liegt auch am Wirken des früheren Ortsvorstehers Helmut Müller, dem bei seiner Verabschiedung lang anhaltender Beifall zuteilwurde. Johann Nock, der Müller als seinen Mentor bezeichnete, würdigte das 25-jährige Engagement seines Vorgängers und überreichte ihm eine Dankesurkunde und ein personalisiertes Kfz-Kennzeichen. Dieses wird Müller jedoch nicht an seinem Auto anbringen können – zumindest so lange nicht, bis das Kürzel LEI für Leiselheim offiziell genehmigt wird.

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